Es ist kein Zufall, dass sich Christoph M Frisch auch dem plastischen Arbeiten zugewandt hat. Das plastische Gestalten ähnelt dem allmählichen Verfertigen des Bildes in einem suchenden, experimentellen Arbeitsprozess. Die Verwandtschaft von Malerei und plastischem Gestalten kommt seinem Naturell entgegen. Wie der malerische Prozess ist auch das plastische Gestalten ein Akt der langsamen Annäherung an die endgültige Form.
Armin Schmitt

Joseph im Brunnen
Ton 30x25x12 cm., 2001 Privatsammlung Himeji, Japan
...Wie sie unschwer erkennen können, ist Christoph M. Frisch auf einer experimentellen Suche nach neuen Ausdrucksmitteln. Er hat bei dieser Suche den dreidimensionalen Raum erobert, stellt zum ersten Mal Plastiken aus, die in den Wintermonaten entstanden sind. Sie begegenen einem neuen und doch alten Frisch, denn er bleibt seinem Thema im Malerischen wie Plastischen weiterhin verpflichtet: der menschlichen Figur. Sie ist das thematische Bindeglied zwischen beiden Ausdrucksmitteln. In der Malerei wie in der Plastik bleiben die Figuren auf eigenartige Weise verschlossen, wirken wie die Schatten von Wesen einer anderen, untergegangenen Welt. Ich sehe die Figuren oft im Gefolge archaischer Beschwörungsformeln uralter Felsbilder, in ihrer aktionsarmen Statik verwandt den hochaufgeschossenen Figuren der Etrusker , in ihrer Isolation und Entindividualisierung Geschwister - auch wenn diese Assoziation vom Künstler nicht gewollt ist - der Bronzen von Giacometti, die zu markanten Existenzchiffren des 20. Jahrhunderts geworden sind. Doch gegen solche philosophische Aufladung würde sich Frisch sicherlich wehren - existenzielle Aussagen zu machen ist nicht seine Sache. Ihm geht es um die Form."
Auszug aus der Laudatio von Armin Schmitt in der Galerie Herburger, Saarbrücken. 2000

Les aveugles (Detail)

Les aveugles
Gebrannter schwarzer Ton, 2000, Privatsammlung, Saarbrücken

Sturz
Gebrannter weißer Ton.12x39x40 cm, 2000
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