Wagner-Studien
Wassermusik, Bayreuth, Christoph M Frisch © 2013
1988 wurde Richard Wagner ein Thema. Begeistert durch die Ring Inzenierungen in Bayreuth von Patrice Chéreau (1976 - 80), gab es meinerseits eine Lust sich dieses Reigens anzunehmen. Der Begriff "Gesamtkunstwerk" war in diesen Jahren oft zu hören und wurde von Künstlern wie Joseph Beuys in der Öffentlichkeit thematisiert.
Der Kontext zu meinen Helden dieser Zeit war auch gegeben. Nietzsche oder Baudelaire - da gab es viele Verflechtungen. Nietzsche, der frühe Bewunderer Wagners, der sich später von dessen religiös- eklektizistischen Inhalten distanzierte, sich trotzdem dessen Musik nie so ganz entziehen konnte. Baudelaire, den Wagner in seiner Pariser Zeit kennen lernte und in seiner Biografie "Mein Leben" als "einem Menschen von sehr ungewöhnlichem Geist", mit "ungestümer Energie" charakterisierte. (Baudelaire hatte zwei Konzerten im Saale des Italiens besucht und eine tiefe Freude bei dieser Musik empfunden.)
Für mich war die Vorstellung der Oper als Gesamtkunstwerk, also eine Möglichkeit die Disziplinen der Kunst zusammenzuführen, ein sehr reizvollerer Gedanke. Die Kraft der Musik, ihre Möglichkeit hinter dem Wort der Dichtung, auch die Emotion sichtbar werden zu lassen, die Verknüpfung über das Bühnenbild und die Kostüme, hin zur Bildenden Kunst, - alles das wurde über einige Jahre hinweg zum Motor einer Auseinandersetzung mit den Wagner-Opern - und dort vor allem mit dem "Ring des Nibelungen".
Ein richtiger Zyklus ist es nicht geworden. Die Bilder sind verstreut, verkauft in Privatbesitz. Ein Teil der hier abgebildeten Arbeiten sind mir verbliebene Studien, die ein wenig diese Zeit dokumentieren.
1. Mal' ich bei Wagner
Mischtechnik auf Papier und Karton. 1988
2. Studie zu Erda
Aquarell und Zeichnung auf Karton.1992
3. Walküre
Bühnenbild Entwurf 1990
4. Walküre - Feuerzauber
Tusche auf Papier 1990
"Bin ich nun frei?"
Eitempera, Sand und Öl auf Leinwand.
99x90 cm, 1994 Privatsammlung