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Auswahl Schwarz-Weiss Fotografie von Christoph M Frisch

 

 

Ordnungen

 

Ordnungen6 SW
Ordnungen #6 | 2010

 

 

 

Ordnungen8 SW
Ordnungen #8 | 2010

 

 

 

Ordnungen7 SW
Ordnungen #7 | 2010

 

 

 

Ordnungen3
Ordnungen #3 | 2010

 

 

 

glaswerk²

 

Glaswerk11
Glaswerk #11

 

 

 

Glaswerk86
Glaswerk #86

 

 

 

Glaswerk147
Glaswerk #147

 

 

 

Glaswerk198
Glaswerk #198

 

 

 

Glaswerk199
Glaswerk #199

 

 

 

 

Schatten

 

Schatten
Schatten | 2010

 

 

 

Zwei Koerbe
Schatten | 2009

 

 

 

6 Schatten
Schatten #6 | 2013

 

 

 

16 Schatten
Schatten #13 | 2013

 

 

 

Aus nächster Nähe

Gesicht1

 

 

 

 

Gesicht2 1

 

 

 

 

 

Gesicht3

 

 

 

 

 

Aus weiter Ferne

 

4 A w Ferne

 

 

 

 

14 A w Ferne

 

 

 

 

6 A w Ferne

 

 

 

 

22 A w Ferne

 

 

 

 

36 A w Ferne

 

 

 

 

 

 Landschaft

 

320 Kor Calvi BW
Mondaufgang Calvi 2016

 

 

 

318 Kor Bastia Regen BW
Bastia 2016

 

 

 

314 Kor Sartene Nebel BW
Sartene 2016

 

 

 

312 Kor Bonifacio Meer BW
Bonifacio 2016

 

 

 

008 Vaison la Romaine
Vaison la Romaine 2012

 

 

 

002 Avignon Platz BW
Avignon 2011

 

 

 

141 Cadaques BW
Cadaques 2012

 

 

 

005 Ueber dem Felsenlabyrinth
Luxemburg 2012

 

 

 

048 Land StWnd Land 16 BW
Sankt Wendeler Land 2014

 

 

 

203 Ten Teide Caldera BW
El Teide - Caldera  2013

 

 

 

201 Ten Teide Caldera BW
El Teide - Caldera  2013

 

 

 

217 Siz Vale dei Templi BW
Sizilien | Valle dei Templi  2015

 

 

 

218 Siz Vale dei Templi BW
Sizilien | Valle dei Templi  2015

 

 

 

024 1 Red 17 Wassergarten
Reden | Wassergarten  2017

 

 

 

001 Reden Sieberei Wassergaerten 17
Reden | Wassergarten-Sieberei  2017


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Ein Traum von Winter

 

 

 

es schmilzt wie Schnee

der gleichen Tage

ihr Sinn

der irrend

wie Regen im Sturm

jahrein – jahraus

Wiesen und marmorne Plätze

in tiefgründige Meere

verwandelt

doch die Wasser ihrer Herzen

schütten sie

nach und nach

in reifende Zitronen

 

 

 

________________

 


da ist eine Wand

hoch und beständig

in alten Rahmen

daran

neue Hoffnungen

im einerlei der Variationen

 

Umarmungen später:

verlassene Nägel

Abdrücke

von schwarzen Tintenfingern

 

 

dort wo einst ein Lächeln hing

still – so still

alles

 

selbst die Fußspuren

des flüchtigen Diebes

zu Stille geronnen

 

 

 

____________________


geschaffen

die Ewigkeiten zu erfassen

an kühlen Tagen – das Herz doch warm

in den Augen leuchten noch

die Kerzen eines vergangenen Abends

die Wälder durchsichtig

voll' schwarzem Herbst

Vögel rufen den Winter aus

 

 

2017

 

Aktuelle Arbeiten aus dem Jahr 2017

 

WV 3356 Goldland Reisebild

Goldland – Reisebild

Marmor, Pigment, Eitempera auf Karton
50 x 65 cm | 2017

 

 

 

 

WV 3357 17 Noch einmal

Noch einmal

Eitempera und Pigment auf Karton
30 x 49,5 cm | 2017
Private Kunstsammlung

 

 

 

 

 

WV 3359 17 Zwei Figuren

Zwei Figuren

Eitempera und Pigment auf Karton
34 x 49,5 cm | 2017
Private Kunstsammlung

 

 

 

WV 3360 17 Bekenntnis 49x30

Bekenntnis

Eitempera und Pigment auf Karton
49,5 x 30,5 cm | 2017

 

 

 

 

WV 3361 17 Figurenstudie 26x32

Figurenstudie

Eitempera und Pigment auf Karton
26 x 32 cm | 2017

 

 

 

 

WV 3362 17 Figurenstudie 19x31

Figurenstudie

Eitempera und Pigment auf Karton
19 x 31 cm | 2017

 

 

 

 

WV 3365 17 OT

Große Figurenstudie

Eitempera auf Karton
66 x 50,5 cm | 2017

 

 

 

 

WV 3364 17 OT 32 49

Ohne Titel

Eitempera auf Karton
32 x 49,5 cm | 2017

 

 

 

WV 3368 17 Monddieb 46 65

Monddieb

Eitempera auf Karton
46 x 65 cm | 2017

 

 

 

 

 

WV 3370 17 Seelenraeuber II 65 45

Seelenräuber II

Eitempera auf Karton
65 x 45 cm | 2017

 

 

 

 

 

WV 3372 17 Das Spaete 120 80

Das Späte

Eitempera auf Leinwand
120 x 80 cm | 2017

 

 

 

 

 

WV 3374 17 Zwei Waechter 35 47

Zwei Wächter
Eitempera auf Karton
35 x 47 cm
2017

 

 

 

WV 3377 17 Schreitende Figur1 600

Schreitende Figur I
Eitempera auf Karton
50 x 65 cm
2017
Private Kunstsammlung

 

 

 

WV 3378 17 Schreitende Figur1 50 65

Schreitende Figur II
Eitempera auf Karton
50 x 65 cm
2017

 

 

 

 

WV 3379 17 Stehende Figur 50 65 600px

Stehende Figur
Eitempera auf Karton
50 x 65 cm
2017

 

 

 

 

WV 3380 17 Allegorie 600px

Allegorie
Eitempera, gemahlener Marmor, Pigment auf Leinwand
100 x 80 cm
2017

 

 

 

 

 

WV 3382 17 Dunkeltast 50 65 600

Dunkeltast
Eitempera auf Karton
50 x 65 cm
2017

 

 

 

 

WV 3383 17 OT 49 64 5

Ohne Titel
Eitempera auf Karton
49 x 64,5 cm
2017

 

 

 

WV 3384 17 Miraculum 600

Miraculum
Eitempera auf Karton
45 x 64,5 cm
2017

 

 

 

WV 3385 17 Ich muss es wissen 600

Ich muss es wissen
Eitempera auf Karton
49 x 64 cm
2017

 

 

 

 

WV 3386 17 Wanderer 600

Wanderer

Eitempera auf Leinwand
50 x 60 cm
2017
Private Kunstsammlung

 

 

 

 

WV 3387 17 Paar 600

Paar

Eitempera auf Karton
62 x 50 cm
2017

 

 

 

 


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Blüht all' da...




219 WV 2228 00 Befragung eines Kriegers

 

Befragung eines Kriegers
Eitempera auf Leinwand | 40 x 50 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

 

 

von Armin Schmitt September 2002

Das Thema
Seit Anbeginn steht sie im Mittelpunkt: Schon in den ältesten Felsmalereien tritt sie uns entgegen: die menschliche Figur. Seither entfaltet sich dieses große Thema der europäischen Kunst in immer neuen Variationen und Menschenbildern, tritt in der Antike in sublimer Ästhetik idealisiert hervor, verflüchtet sich im frühen Mittelalter, kehrt wieder in realistischer Deutlichkeit im Quattrocento, um sich seit gut einem Jahrhundert erneut zu entfernen in das Fragmentarische und Umgestaltete bei Rodin, in das Fratzenhafte und Entfremdete bei Bacon, in das das Zeichenhafte bei Giacometti, in die abstrakte Form bei Henry Moore, um nur einige Künstler zu nennen, die zufällig einfallen.

 

Die menschliche Figur ist auch Thema bei Christoph M Frisch, seit er nach seiner Ausbildung angefangen hat zu malen – ein Autodidakt im besten Sinne des Wortes. Immer wieder Figuren, und doch immer wieder neu. Wie der bekannte Maler des japanischen Farbholzschnittes Katsushika Hokusai, der den Berg Fushi in einer Vielzahl von Ansichten wiedergegeben hat, um sich immer mehr seinem Wesen anzunähern, wie Morandis Stillleben mit Gefäßen, die zu betrachten man nicht müde wird, weil sie immer wieder neu anmuten, andere Perspektiven zeigen, immer wieder überraschen.

 

So verhält es sich auch mit den Figur-Erfindungen Frischs, egal ob er sich als Maler oder als Plastiker betätigt. Mit jedem Bild entwirft Frisch die menschliche Figur neu. Mal dominiert sie den Vordergrund oder steht im Spannungsverhältnis zum gestalteten Hintergrund, mal bleibt sie schemenhaft eingebunden in ihrer Bildumgebung, kann sich kaum lösen, wirkt wie ein schatten, mysteriös, archaisch, statuarisch. Bisweilen ordnet er sie zu größeren Kombinationen, stellt Beziehungen zwischen ihnen her, ordnet sie zu Gruppen, exerziert in einem Bild unterschiedliche Haltungen und Positionen durch, lässt Menschenkaskaden durcheinanderpurzeln – Stürze ins Bodenlose, Höllenstürze – wie in dem Bild „Versunkene Götter – oder Das Aquarium“ - ordnet sie zu Zeichen, die man wie japanische Schriftzeichen lesen möchte. Manchmal wirbeln sie sich auf, schälen sich heraus aus ihrer Umgebung und stecken doch noch in ihrem Kokon, mumienhaft, archetypische Gestalten, entfernte Erinnerungen an Hirten, antike Statuen, etruskische Ikonen. Sie wirken oft, als wären sie noch nicht fertig, fragmentarisch, fremd. Manchmal stellt sich der Eindruck ein, als würden wir an ihrem Entstehungsprozess gerade teilnehmen, als träten sie uns, wenn wir nur etwas abwarten, deutlicher entgegen, um sich dann aber noch mehr zu verflüchtigen. In jüngeren Arbeiten treten sie uns häufiger vereinzelt gegenüber, als überlängte Figuren, Zwitterwesen, Metamorphosen, als späte Nachfahren von Daphne und Cyparrisus.

 

 

 

 

213 WV Unbekannt 00 Blueht all da

 

Blüht all' da...
Tusche und Aquarell auf Notenpapier | 19  x 27 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

Titel | Gestaltungsprozess
„Blüht all' da“ lautet der Titel der Ausstellung. Eine enigmatische Formel? Ein passendes Bild für das Organische einiger Figuren, ihr Oszillieren zwischen Form und Formlosigkeit? Unordnung und Ordnung? Ein an wen auch immer gerichteter Appell? Ein Titel, in dem sich der Optimismus des Künstlers niedergeschlagen hat? Alle diese Assoziationen sind richtig und doch falsch, denn der Titel verweist auf das ästhetische Prinzip. Er hat eine lange Genese:

 

Der Musikliebhaber Frisch – Musik begleitet ihn auch bei der Arbeit – begann vor einigen Jahren mit der Übermalung der kompletten Johannes-Passion von Johann Sebastian Bach. Er riss eine beliebige Textpassage für Solo- oder Chorstimme willkürlich aus der Partitur, collagierte sie in die Malfläche und ließ sich davon zu neuen Bild- und Titelfindungen inspirieren. Die Noten, die Form des Partiturfragments, unbewusste Hör-Erinnerungen oder unmittelbare Hörerfahrungen steuerten den Gestaltungsprozess mit. Manche Partiturfragmente waren später gar nicht mehr erkennbar, begraben unter Farbschichten und Figuren, in anderen Bildern konnte man noch spärliche Reste von Notensequenzen, Wörtern ausmachen.

 

So ist der Ausstellungstitel „Blüht all' da“ einem der Bachtitel entnommen und steht nun heute, ohne überhaupt das angesprochene Blatt zu zeigen, diesem Figurenreigen vor. Der Rückgriff auf Stimulantien – seien es Kompositionen oder saeien es literarische Texte – ist ein häufiges Verfahren, mit dessen Hilfe Frisch den kreativen Prozess in Gang setzt: Sie sind seine energetischen Quellen. So sind schon ganze Zyklen entstanden in Auseinandersetzung mit den „Blumen des Bösen“ von Baudelaire, den Joseph-Büchern Thomas Mann oder die Bildmappe „Steine“ zu Texten des inzwischen verstorbenen Freundes Gerhard Stebner. Nach Illustrationen wird man jedoch vergeblich suchen. Die Bilder werden immer zu etwas Eigenem, wen auch der Ausgangstext, die Ausgangsmusik immer in irgendeiner nicht mehr nachvollziehbaren Weise eingegangen sein müssen. Diese Vorgehensweise ist sicherlich der Methode des Informels verwandt, wobei man aber berücksichtigen muss, dass Frisch wesentlich länger an einem Bild arbeitet, bis die endgültige Form gefunden ist.

 

 

 

220 WV 2204 00 Von Stimmen hinter der Wand

 

Von Stimmen hinter der Wand
Mischtechmik auf Karton | 60 x 80 cm | 2000

 

 

Die Dominanz der Form
Der Titel „Blüht all' da“ ist also mehr oder weniger ein Produkt des Zufalls, ein gestalterisches Prinzip, das Frisch ganz bewusst in der Bildfindung integriert. Sein Motiv ist nicht – im Unterschied etwa zu Hokusai – das Wesen de Sujets zu erfassen, einen künstlerischen Entwurf zum modernen Menschenbild zu formulieren. Sein Thema ist die Form, der lange Prozess der Formwerdung des Bildes, bei dem Spontanität und Automatismen eine bedeutende Rolle spielen. Damit verortet er sich in eine bedeutende Tradition der klassischen Moderne, die André Breton in den zwanziger Jahren in seinem berühmten „Surrealistischen Manifest“ mit der Proklamation der „ecriture automatique" – dem mehr oder weniger unterbewussten Diktat der Seele – auf den Begriff brachte. Achtzig Jahre später erweist sich dieser Automatismus, diese „peinture automatique“, als eine künstlerische Gestaltungskraft immer noch als nützlich.

 

Nicht nur haben viele Bilder eine fast sur-reale, über-reale Aura, auch die eben angesprochenen Automatismen werden in dem langen Gestaltungsprozess deutlich, der jedem der großformatigen Bilder zugrunde liegt: Das jeweilige Thema findet frisch im kleinen Format, in kleinen, oft nur wenige Zentimeter große Skizzen, die in flüchtigen seriellen Prozessen in Tusche oder Gouachen oft in großer zahl entstehen. Viel später, Stunden, Tage, Wochen wählt Frisch aus diesen Miniaturen ein Motiv aus, das ihm besonders gut gefällt. Dieses überträgt er nun auf die große Leinwand; auch dies ein langwieriger Prozess von Suchen und finden, bewusstem Gestalten und Zufällen. Die Fläche wird grundiert, darüber legt er weitere Farbflächen. Figuren entwickeln sich allmählich, lösen sich aus dem Hintergrund, oder werden freigelegt durch Wegkratzen oberer Farbschichten: Kratzspuren, an die Grattage-Technik Max ernst erinnernd, Fragmente verworfener Figuren, noch erkennbare frühere Bildentwürfe sind Zeugen dieses Prozesses. Sie sind kein dekorative Accessoires, sondern Arbeitsspuren, die den Entstehungsprozess des Bildes reflektieren. Schicht legt sich über Schicht, Formen und Farben werden fortlaufend korrigiert und revidiert. Diese sichtbar gelassene Dialektik von Zerstörung und suche nach neuer Form wir niemals geleugnet, sondern als wesentliches Kompositionselement integriert. Zum fertigen Bild führt nur die ständige Auseinandersetzung mit den vorläufigen Strukturen aus Formen, Farbflächen und Linien.

 

In technischer Hinsicht bevorzugt Frisch Eitempera für die großformatigen Bilder, denen er aber andere Materialien beimischt, sodass eine aufgeraute, oft reliefartige Oberflächenstruktur entsteht. Eitempera-Farben stellt er sich aus Farbpigmenten und Eiweiß selbst her. Bei kleineren Formaten greift er eher, darauf wurde schon hingewiesen, zur Tusche und Gouache.

 

 

 

 

208 WV 2372 01 Aschenhaupt

 

Aschenhaupt
Eitempera auf Leinwand | 40 x 145,5 cm | 2001

 

Einzelbesprechung
Aus dem ockerfarbenen Bildhintergrund windet sich eine Figur heraus, dreht sich wie eine Spirale nach oben, scheint fast den engen Rahmen sprengen zu wollen und verdichtet sich oben zu einer menschenähnlichen Form, die jedoch in der Andeutung verbleibt. Die vertikale Dynamik wird noch verstärkt durch die weißen Farbbänder, die nach oben streben, die Figur aber gleichsam aber zu fesseln und zu binden binden scheinen, gleichzeitig aber auch zerschneiden drohen. Die Bindung wird noch verstärkt durch das Fehlen der Arme. Tentakelförmige Strukturen greifen aus, scheinen im Bildraum zu schweben und setzen so einen fragilen Kontrast zu der Figur, an deren Metamorphosen der Betrachter gerade teilnehmen scheint. „Aschenhaupt“ hat Frisch dieses Bild genannt, eine freie Assoziation, die sich Frisch während des Malens als Arbeitstitel aufdrängte und nun den Betrachter zum freien assoziieren verführt, verweist er doch auf Trauer, Tod, auf Feuer und Hitze, die tatsächlich durch die Verwendung vorwiegend warmer Farbtöne gleichsam zu spüren ist.

 

 

209 WV 2238 00 Imperator

Imperator
Eitempera auf Leinwand | 40 x 145,5 cm | 2001



Ein ähnliches Bildmotiv wird deutlich in dem Bild „Imperator“: Auch hier entsteht der Eindruck einer Metamorphose, die Figur wirkt mumienhaft, archaisch. Auch hier steht die Figur, die sich aus Rot-, Blau- und Gelbtönen aufbaut vor einer ockerfarbenen Umgebung. Nur wirkt sie weniger fragil als „Aschenhaupt“. Diese Wirkung entsteht vor allem durch die blockhaftere Körperlichkeit und durch die Verwendung der roten Farbe, wodurch die Figur eine viel stärkere Präsens erhält, was den Titel rechtfertigt.

 

 

 

 

258 WV 1797 97 Nachen II

 

Nachen II
Eitempera, gemahlener Marmor, Pigment auf Leinwand | 150 x 130 cm | 1997
Private Kunstsammlung Köln

 

 

 

In diesen Bildern ist Frisch ganz der Maler, der seinen Figuren aus den Farbflächen gewinnt. Einen anderen Weg beschreite er im großformatigen Bild „Nachen II“, in dem das grafische Element dominant ist. Auch das Nachen-Motiv ist ein spontan gefundenes Thema, das er im Zusammenhang mit der Lektüre eines Buches von Salman Rushdie* fand. Mit diesem Sujet hat er sich inzwischen schon mehrfach malend und plastisch gestaltend auseinandergesetzt.

 

In diesem Bild hat Frisch die Unterfläche zunächst mit Blautönen, denen Marmorpulver beigemischt war, bemalt, wodurch ein feinkörniger Malgrund entstand, der beim Nähertreten deutlich erkennbar wird. Darüber legte er Schichten aus hellen Ockertönen, die in sich eine unruhige Fläche erzeugen. In diese Flächen sind nun in einer Art Sgraffito-Technik Strukturen hineingekratzt und gezeichnet, so dass die darunter liegenden Farbflächen zum Vorschein kommen:

 

Der fragil wirkende Nachen entwickelt sich diagonal durch das Bild, nimmt an der oberen rechten Bildhälfte fast unentschlossen seinen Anfang, um sich dann zum anderen Ende hin zu mehr Kompaktheit und Körperlichkeit zu entwickeln und schließlich in einem Menschenkopf zu enden. Zur Unterseite hin scheinen dem Nachen transparente Flügel angesetzt zu sein, während auf der anderen Seite spontane Kratzspuren den Bildhintergrund strukturieren.

 

Sie erkennen sofort: Erwartungen, die der Titel „Nachen“ auslöst, werden enttäuscht. Vergeblich sucht man das Blau des Wassers, die kompakte Form eines Bootes, das sicher auf dem Wasser ruht. Die herausgekratzte Form erweckt eher den Eindruck der Zerbrechlichkeit, des Auseinanderfallens, vielleicht auch noch des Schwebens, ein Eindruck der noch am ehesten mit dem ruhigen dahingleiten eines Nachens auf dem Wasser in Einklang zu bringen wäre.

 

Es gibt keine unmittelbare Entsprechung zur Wirklichkeit mehr, weder hinsichtlich des Bildinhaltes noch hinsichtlich des Titels. Assoziationen verschiedenster Art stellen sich ein: Schwebt hier ein kosmisches Gefährt durch den Raum, entfalten sich Sonnensegel? Oder handelt es sich gar um eine Variation über das Ikarus-Motiv? Auch Assoziationen an einen Schmetterlingskokon, an ein mumienartiges Wesen sind denkbar. Der Kopf am „Bug“ erinnert vielleicht an eine Gallionsfigur. Die Bilder Frischs – der „Nachen II“ bildet keine Ausnahme -, sind nicht in Eindeutigkeit zu überführen. Der Inhalt ist sekundär, im Vordergrund steht das freie Spiel der Farben und formen, die sich, so spannungsreich sie oft gegeneinander gesetzt sind, doch immer ausgewogen und harmonisch wirken.

 

Die Begegnung mit den Bildern Christoph M Frischs sind ein sinnliches Farb- und Formerlebnis. Dadurch, dass die Arbeiten im Angedeuteten, im Unkonkreten bleiben – ohne abstrakt zu sein – eröffnen sich dem Betrachter aber auch, wenn man so will, eigene Gestaltungsmöglichkeiten: Die Bilder werden zu Assoziationsräumen für die eigenen Gedanken, Gefühle und Fantasien. Der Betrachter wird zum Mitschöpfer, indem er vielleicht die sich oft schemenhaft abbildenden Figuren zu enträtseln versucht, weiterdenkt, Geschichten erfindet oder sich einfach nur am Widerstreit der Formen und Farben erfreut. Die Bilder sind entstanden in einem Prozess der spontanen Reaktion auf vorhandene Formen und Farben und ich kann sie nur ermuntern, diesen Prozess fortzusetzen in ihrer eigenen Annäherungen, den Spurrillen der Entstehung zu folgen und den eigenen Assoziationen, der eigenen Spontanität und den zufälligen Gedanken Raum zu geben, sich eine Zeitlang lenken zu lassen von den Formen und Farben, wie sie uns aus den Bildern Frischs zufallen.

 

Neben der Wahrnehmung der glühenden Sinnlichkeit der Farben liegt für mich in der spontanen Annäherung, in der freien Assoziation vor den den Bildern, in der reception automatique der Reiz seiner Arbeiten.

 

 

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Anmerkungen: * Salman Rushdie - Mitternachtskinder -1981

 

 

 

 

210 WV 2233 00 OT

Ohne Titel
Eitempera auf Leinwand | 40 x 145,5 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

 

 

 

211 WV 2234 00 OT

Ohne Titel
Eitempera auf Leinwand | 40 x 145,5 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

 

 

 

 

212 WV 2198 00 Und haben nichts im Verborgenen


Und haben nichts im Verborgenen
Mischtechnik auf Notenpapier | 19 x 27 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

 

 

 

214 WV 2304 00 Des Glaubens Fluegel fliehet

Des Glaubens Flügel fliehet
Tusche und Aquarell auf Notenpapier | 19  x 27 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

 

 

 

215 WV 2305 00 Weg mit dem

 

Weg mit dem
Tusche und Aquarell auf Notenpapier | 19  x 27 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

 

 

 

216 WV 2212 00 Und haettest keine Macht ueber mich

 

Und hättest keine Macht über mich
Tusche und Aquarell auf Notenpapier | 19  x 27 cm | 2000
Private Kunstsammlung

 

 

 

225 WV 2571 03 OT 19 27

Ohne Titel
Tusche und Aquarell auf Notenpapier | 19  x 27 cm | 2000

 

 

 

 

 

218 WV 2229 00 Imperator

 

Imperator
Eitempera auf Leinwand | 40 x 50 cm | 2001
Private Kunstsammlung



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Erotische Designs



Ban erot Des

 

 

„Des Künstlers Blick voll Lust den holden Körper schaut“ lautet ein Vers im Gedicht „A la Malabaraise“ von Baudelaire. Ob der lustvolle Blick auf den „holden Körper“ ein Spezifikum künstlerischer Wahrnehmung ist, mag dahin gestellt sein; dass er aber eine nicht zu übersehende Perspektive Christoph M Frischs ist, das verraten seine Bilder. Mehr noch, Frischs kreativer Impuls ist Ursache einer doppelten Lust: seiner eigenen – welch ein vergnüglicher Kampf muss es doch manchmal sein, stundenweise-tageweise, über einem Körper zu sitzen, ihn zu modellieren, einzufärben, auszukratzen, zu zerstören, neu zu schaffen – und unserer, des Betrachters Lust, indem er der Künstler, die Figur so haut-nah und, als Abbild, doch so unerreichbar fern vor uns hinstellt und sogar überlässt, sofern sich unsere Lust noch in einem einigermaßen tolerablen Verhältnis zum Vermögen verhält.

Auszug aus einem Vortrag von Armin Schmitt zu Christoph M Frisch "Baudelaire-Zyklus" | 1990

 

 


Auswahl von Zeichnungen ab 1986

 

104 WV 162 86 O T

Ohne Titel  Federzeichnung |1986

 

 

072 WV 149 86 Pan
Pan  Zeichnung weiß gehöht | 1986

 

 

188 WV 261 86 Minotaura
Minotaura  Tusche, Gouache | 1986

 

 

 

105 WV 312 87 Stundenblatt
Stundenblatt  Federzeichnung laviert | 1987

 

 

057 90er Studie
Studienblatt  Zeichnung auf Ingrskarton | 1990

 

 

058 90er Studie
Studienblatt  Zeichnung und Gouache auf Ingrskarton | 1990

 

 

073 WV 778 90 Liegende
Liegende  Rötelzeichnung auf Ingreskarton | 1990

 

 

076 WV 784 90 Freundinnen
Freundinnen  Rötelzeichnung auf Ingreskarton | 1990

 

 

160 90er Akt
Studie  Tusche | 1990

 

 

222 WV 811 91 OT
Ohne Titel Tusche auf Karton | 1991

 

 

032 WV 1246 94 Liegende
Liegende  Tusche auf Ingreskarton | 1994

 

 

072 WV 1239 94 Liegende
Liegende  Tusche auf Ingreskarton | 1994

 

 

026 WV 1480 95 Sitzender Akt
Sitzender Akt Zeichnung weiß gehöht | 1995

 

 

053 97 O T
Studienblatt Zeichnung weiß gehöht | 1997


 

 

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Gemälde und Studien ab 1991

 

 

050 WV 859 91 Sitzende
Sitzende  Eitemperastudie | 1991

 

 

125 WV 1126 93 Akt
Sitzende  Eitempera auf Karton | 1993

 

 

128 WV 1284 94 Die Stadt III
Die Stadt II  Eitempera auf Karton | 1994

 

 

145 WV 1493 96 Akt
Liegender Akt  Eitempera auf Ingreskarton | 1996

 

 

224 WV 1470 96 Sitzende
Sitzender Akt   Eitempera auf Karton | 1996

 

 

215 WV 1870 98 Die schoene Fischerin
Die schöne Fischerin  Eitempera auf Karton | 1998

 

 

 

126 WV 2296 00 2Akte
Zwei Akte

Gouache auf Karton | 2000

 

 

127 WV 2398 01 Lieg Akt
Liegender Akt Eitempera auf Karton | 2001

 

 

 

149 WV 2847 06 Die Klavierspielerin II
Die Klavierspielerin Mischtechnik auf Leinwand | 2006

 

 

 

190 WV 2813 06 Rotes Zeichen
Rotes Zeichen Mischtechnik auf Karton | 2006

 

 

 

186 WV 2861 07 Liegender Akt
Liegende Aquarell auf Karton | 2007

 

 

156 WV 2999 08 Sitz Akt m Masken
Sitzender Akt mit Masken Mischtechnik | 2008

 

 

Hommage a Jean Giraud II
Hommage a Jean Giraud II   Eitempera auf Karton | 2013

 

 

Sitzende
Sitzende  Eitempera auf Karton | 2013

 

 

WV 3239 Goldland Episode i 16
Goldlandepisode  Mischtechnik auf Karton | 2016

 

 

WV 3251 Mit Masken 16
Mit Masken Mischtechnik auf Karton | 2016

 

 

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Pinselzeichnungen ab 1986

 

 

216 WV 243 86 OT
Ohne Titel
  Mischtechnik | 1986

 

 

193 WV 851 91 OT
Ohne Titel  Tusche, Aquarell  | 1991

 

 

046 WV 2446 01 O T
Akt  Tusche und Aquarell auf Karton | 2001

 

 

054 WV 2450 01 lieg Akt
Liegender Akt  Tusche und Gouache | 2001

 

 

051 WV 2666 04 O T
Ohne Titel  Aquarell und Tusche | 2004

 

 

028 WV 2742 05 Paar
Paar   Tusche und Gouache | 2005

 

 

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 Gouachen

 

 

102 WV 058 85 Der Schrei
Der Schrei  Mischtechnik | 1985

 

 

114 WV 715 90 Symplegmata II
Symplegmata II Mischtechnik | 1990

 

 

068 WV 1024 92 Paar
Paar  Aquarell | 1992

 

 

155 WV 1102 92 OT
Ohne Titel  Aquarell und Tusche | 1992

 

 

071 WV 1147 93 Paar
Paar  Gouache | 1993

 

 

162 WV 1277 94 Roter Akt
Roter Akt  Gouache | 1994

 

 

139 WV 2290 00 Akt
Akt Gouache  | 2000

 

 

081 WV 2667 04 Akt
Akt Gouache | 2004

 

 

087 WV 2863 07 Stehende
Stehende
Gouache | 2007

 

 

090 WV 2877 07 Paar
Paar  Gouache | 2007

 

 

Hommage a Jean Giraud 1
Hommage a Jean Giraud (Studie) Gouache | 2012

 

 

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 Scrafitto

 

 

115 WV 1432 95 Einkleidung
Einkleidung  Eitempera auf Karton | 1995

 

 

 

 

236 WV 1943 96 Liegende
Liegende  Eitempera auf Karton | 1996

 

 

 

054 WV 1723 97 Liegende
Liegende  Eitempera auf Karton | 1997

 

 

 

234 WV 1955 98 Kleine Vorstellung
Kleine Vorstellung  Eitempera auf Karton | 1997

 

 

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Druckgrafik

 

 

155 80er Minotaura
Minitaura  Radierung | 1985

 

 

 

159 84 O T
Ohne Titel  Radierung | 1985

 

 

 

157 80er O T
Mit Maske  Radierung | 1985

 

 

 

161 WV 066 85 Freundinnen
Freundinnen
Radierung Zeichnung und Gouache |1985

 

 

 

008 88 Minotaura
Minotaura  Radierung | 1988

 

 

 

018 Diana 4 40 Aetzradierung
Diana  Radierung | 1988

 

 

 

089 WV 2864 07 OT
Ohne Titel  Fotoprint und Gouache auf Ingreskarton | 2007

 

 

 

019 2012 UebermalungIII FAP
Übermalung Nr. 3  Fin Art Print | 2012

 

 


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